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„Carlos“ ist nicht das Problem, sondern ein Symptom

Wir sind also schon soweit, dass jemand als Opfer einer Medien-Stampede strafverschärfend ins Gefängnis gesteckt wird. Angeblich zum eigenen Schutz. Kaum jemand, der sich „kritischer Journalist“ nennt, erhebt dagegen die Stimme, wenn ein Regierungsrat genau dies unumwunden zu Protokoll gibt. Nicht einmal die Verweigerung des rechtlichen Gehörs in einem politisch höchst brisanten Arbeits- und strafrechtlichen Verfahren sorgt für Empörung unter denen, die sonst Stéphane Hessel für eine Art Messias hielten. Die Verwaltung kann machen, was sie will, und deshalb wird sie auch immer häufiger machen, was sie will.

In einer Zeit, in der ein selbst ernannter Qualitätsjournalist in seiner Ignoranz den Nationalratspräsidenten als „völlig unwichtig“ der Lächerlichkeit preisgibt und stattdessen einem Verwaltungsreglement des EDA folgend den Bundespräsidenten als „höchsten Schweizer“ auf den Schild hebt, kann solches nicht verwundern. Medien brauchen Einzelpersonen, denen Sie Kaktusse oder Rosen verleihen können. Staatpolitisches Denken hat neben diesem Personenkult keinen Platz mehr.

Das falsche Ziel im Visier

Nun redet seit Monaten alles von „Carlos“ einem jugendlichen Kriminellen, der von den zuständigen Behörden für sein Handeln bestraft wurde. Seit seiner Verurteilung liess er sich nichts mehr zu Schulden kommen, und seine Antworten in einem Interview mit der „Weltwoche“ tönen ganz vernünftig.

Ebenfalls mediale Prügel setzte es für das mit der Betreuung von „Carlos“ betraute Unternehmen „Riesen-Oggenfuss“ ab. Dabei haben wir es mit einer ganz normalen Cluster-Industrie zu tun, wie wir es aus den Bereichen „Drogen“, „Asyl“, „Soziales“ „Soziokultur“ u.a.m. zur Genüge kennen. Warum soll man keinen Profit aus der Grosszügigkeit des Staatsapparates schlagen, wenn diese auch manchmal die Grenze zur Dummheit überschreitet?

Es gibt nur einen Grund, der halbwegs Sinn macht, weshalb Medien dieses Thema nicht aufgreifen: Sie fürchten, mit Kritik – selbst an Auswüchsen – würden sie der SVP in die Hand spielen. Dann doch lieber die Allmacht der Verwaltung stärken.

In dieser „Übungsanlage“ können sich die wirklich Verantwortlichen sicher fühlen. Um keine unangenehmen Fragen beantworten zu müssen, belegt man sich gegenseitig mit Schweigegeboten und dem Siegel des Amtsgeheimnisses, oder man verweist auf ein laufendes Verfahren.

Realitätsferner Staatsanwalt

Die Frage, die mich am meisten interessiert, betrifft die Person von Jugendanwalt Gürber. Wie ist es bloss möglich, dass sich einer der höchst bezahlten Staatsangestellten des Kantons Zürich dermassen von der Realität entfernt, dass er gar nicht auf den Gedanken kommt, die Bevölkerung könnte sein „Sondersetting“ nicht ganz so toll finden, wie er selbst? Der Mann hat SRF schliesslich selber vorgeschlagen, den Fall „Carlos“ als Beispiel für eine gelungene Resozialisierung zu kolportieren. Offensichtlich hat er für seine Masslosigkeit einen Pokal erwartet. Kann jemand ein so wichtiges Amt bekleiden, der offensichtlich den Bezug zur „normalen Welt“ verloren hat. Und wie steht es um seine Vorgesetzten? Sind diese tatsächlich der Meinung, ein polygamer Hippie, der Schlangen züchtet, sei genau das Vorbild, das es braucht, um schwer erziehbare Jugendliche auf den rechten Weg zu bringen?

Der Fisch beginnt immer am Kopf zu stinken. Weder „Carlos“ noch Riesen-Oggenfuss sind jedoch dieser Kopf. Doch für sie haben die Medien nach der Stampede keine Verwendung mehr. Sie sind verbrannt. An einem guten Einvernehmen mit Regierung und Verwaltung haben die Medien hingegen durchaus ein Interesse.

Auch in der Klimadebatte haben Lügen kurze Beine

Die Linke hat nichts gegen Abzockerei, wenn sie sozial oder klimatisch schöngeredet wird. Im Gegenteil, im Kampf um die staatlichen Honigtöpfe kämpft sie sogar an vorderster Front mit. Umso erfreulicher ist es, dass wir gerade den Zusammenbruch des grössten Lügengebäudes, das die Welt je kannte, erleben.

Auch wer noch nie gelogen hat, weiss, dass sich die Wirksamkeit einer Lüge durch eine Relativierung deutlich steigern lässt. Das wissen natürlich auch die vielen Wissenschafter und PR-Agenturen, die die Klima-Hysterie als Geschäftsmodell erkannt haben und sie längst gewinnbringend ausbeuten. Mit atemberaubender Dreistigkeit bringen es diese Leute beispielsweise fertig, hinzustehen und zu erklären, es stimme schon, beim Waldsterben habe man sich getäuscht, dafür sei man sich beim Klimawandel umso sicherer. Das funktioniert, obwohl beiden Hysterie-Szenarien das haargenau gleiche Schema zugrunde liegt.

Im Rahmen der Sondersession „Waldsterben“ rief Moritz Leuenberger am 6. Februar 1985 in den Nationalratssaal: „Es ist nicht fünf vor zwölf, wie einige uns weismachen wollen, sondern es ist längst zwölf Uhr gewesen. Die Sturzfahrt ist in den freien Fall übergegangen!“. Dass das totaler Quatsch war, musste schon damals jedem denkenden Wesen klar sein. Trotzdem hatte Leuenberger keinerlei Hindernisse zu überwinden als er sich mit der gleichen Masche als „Klima-Retter“ zu profilieren versuchte. Jeder seiner teilweise stupiden PR-Gags wurde von einer unkritischen, ja willfährigen Journaille jeweils begierig aufgenommen und kultiviert. Nichts wurde je kritisch hinterfragt.

Klima-Hysterie als Geschäftsmodell

Mag sein, dass sich eine Handvoll Menschen auf diesem Planet echte Sorgen um das Klima machen. Warum auch nicht? Schliesslich ist auch keine Verschwörungstheorie zu absurd, um nicht ein paar Anhänger zu finden. Den meisten Klima-Alarmisten geht es allerdings nur um Geld. Lediglich in der Wahl des Geschäftsmodels unterscheiden sie sich von Wall Street-Bankern. Und im Handel mit Klima-Zertifikaten machen sie mit den verpönten „Abzockern“ ganz offiziell den Reibach.

Unsere Medien mögen alles Mögliche sein, nur kritisch sind sie nicht. In der Klimadebatte manifestiert sich dies auf geradezu groteske Art und Weise. Was als Kampf gegen die Klimaerwärmung begann, wurde flugs zum Kampf gegen den Klimawandel, weil sich das mit der Erwärmung schlicht und einfach nicht mehr aufrechterhalten liess. Erstens gab es in der Geschichte schon lange vor der technologischen Entwicklung wärmere und kältere Perioden, und zweitens ist seit Einsetzung des IPCC keine Erwärmung mehr nachweisbar. Man wechselte darum rasch die Etikette und kämpft mit dem gleichen Furor weiter, geht es doch um Milliarden an öffentlichen Geldern. Man wähnt sich auf Orwells „Animal Farm“, wo die herrschenden Schweine von einem Tag auf den anderen das genaue Gegenteil für massgeblich erklären. Und weit und breit niemand, der auch nur die Augenbrauen hebt.

Das Lügengebäude fällt zusammen

Diese Woche hat endlich auch der Guru der Klima-Alarmisten, IPCC-Chef Rajenda Pachauri, in einem Interview erklärt, es sei tatsächlich so, seit 17 Jahren sei keine Erwärmung des Klimas mehr festzustellen. Dem folgte selbstredend die Floskel, gleichwohl dürfe man mit den Anstrengungen jetzt nicht nachlassen. Er und seine Verbündeten im Geiste wollen also weiterhin allen Menschen auf diesem Planeten vorschreiben, wie sie zu leben haben. Dabei brachte seine Feststellung vom Erwärmungsstillstand die Grundthese der Klima-Alarmisten zum Einsturz: Wenn es nicht wärmer wird, obwohl es noch nie so viel CO2 in der Luft gab, kann menschliches Verhalten nicht ausschlaggebend sein. Bis dato hat kein Schweizer Medium über Pachauris Rückzieher berichtet. Und das liegt nicht an der Langsamkeit des Internets hierzulande.

Auf Argumente wird zu Gunsten von Panikmache weitgehend verzichtet. So wird beispielsweise ausgeführt, es sei gegenüber künftigen Generationen ganz einfach unverantwortlich, nichts zu unternehmen, auch wenn die Gefahr tatsächlich nicht konkret sei. Das ist ein „Argument“, dem auf sachliche Art und Weise nicht beizukommen ist. Das Problem: Dieser Stumpfsinn ist erfolgreich. Weit und breit ist kaum ein Journalist auszumachen, der sich das Prädikat „kritisch“ zu recht ans Revers heftet – und sei es nur, weil er eine Frage stellte.

„Besonders betroffen“

Möchten Sie sich amüsieren? Dann rate ich Ihnen, einmal die Begriffe „Klimawandel/-erwärmung“ und „besonders betroffen“ bei Google einzugeben. Auf über 2 Millionen „Treffern“ erfahren Sie, dass so ziemlich alles und jedes „besonders betroffen ist. Jeder des Denkens kundige Mensch würde daraus schliessen, dass demnach niemand besonders betroffen ist. Nicht aber die tumben Vertreterinnen und Vertreter des medialen Mainstreams, die auf dem Altar der politischen Korrektheit sogar das Denken geopfert haben. Wie alle religiösen Zeloten haben diese Leute kein Problem damit, offensichtliche Widersprüche unter einen Hut zu bringen. So behaupteten sie gleichzeitig: „Die Frauen in den Ländern des Südens sind vom Klimawandel besonders stark betroffen“, „Ostsee besonders stark vom Klimawandel betroffen“, „Bodensee vom Klimawandel besonders stark betroffen“, „Schweiz von Klimaerwärmung besonders betroffen“, „Afrika besonders schwer betroffen“, „Vinsohgau vorn Klimawandel besonders stark betroffen“, „Costa Rica und Malediven besonders betroffen“, „besonders betroffen sind Regionen wie Regionen wie Finnland und Süd-Quebec“, „Afrika und Süd-Asien, kleine Inseln, die grossen Flussdeltas sowie die arktischen Gebiete besonders betroffen“, „Südostasien vom Klimawandel besonders betroffen“, „Entwicklungsländer sind vom Klimawandel besonders stark betroffen“, „Städte vom Klimawandel besonders betroffen“, „Wald und Forstwirtschaft vom Klimawandel ganz besonders betroffen“, „Tourismus besonders betroffen“ „besonders betroffen sind die ärmsten Menschen in den Ländern, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben“ und so weiter und so fort. Versuchen Sie es. Es macht richtig Spass, diesen enormen Schwindel globalen Ausmasses aufzudecken.

Zensur – Beängstigende Tendenzen in der EU

Volksaufklärung und Propaganda machen unfrei Die EU-Kommission strebt nach einer politisch motivierten Kontrolle über die Medien. Die Lethargie, mit der diese auf den Angriff reagieren, ist besorgniserregend und offenbart ein groteskes Freiheitsverständnis. Zensur – Beängstigende Tendenzen in der EU weiterlesen

Kritisch und boshaft sind zweierlei (von TA-Online als "carte blanche" bestellt und dann zensiert)

Die Grundsätze und Richtlinien des schweizerischen Presserats könnten hehrer kaum sein. Da heisst es schon in Artikel 1: Journalisten „halten sich an die Wahrheit ohne Rücksicht auf die sich daraus für sie ergebenden Folgen und lassen sich vom Recht der Öffentlichkeit leiten, die Wahrheit zu erfahren.“ Anhand einiger Beispiele aus jüngerer Zeit lässt sich leicht darlegen, dass es viele Journalisten mit dieser Wahrheitspflicht nicht sehr genau nehmen. Vielmehr wird deutlich, dass viele eigentlich lieber Politiker wären. Das ist erstaunlich, vor allem bei solchen, die dem Schreibenden regelmässig vorwerfen, er sei ein Möchtegern-Journalist.

Nehmen wir Herrn Städler vom Tages-Anzeiger, der sich von einem Ehepaar in einem klassischen Mobbing-Fall gegen Christoph Mörgeli instrumentalisieren liess. Er musste von Anfang an haargenau wissen, in welcher Absicht ihm vertrauliche Informationen zugespielt wurden. Und dieser Mann fordert nun Transparenz? Niemand könnte sie schneller schaffen als er. Aber es geht um einen verhassten SVP-Nationalrat, und da gelten die Regeln der Fairness nicht.

Viele Journalisten halten sich für kritisch, dabei sind sie bloss boshaft. Ein besonders prächtiges Exemplar dieser Sorte, Christof Moser vom „Sonntag“, unterstelle mir kürzlich, ich würde den wahnsinnigen Schützen von Biel, Peter Hans Kneubühl, gut finden und den Schusswaffengebrauch gegen Polizisten im Dienst als legitimen Widerstand gegen die Staatsgewalt billigen. Wäre es dem Journalisten um die Wahrheit gegangen, hätte er sich von der Absurdität seiner These leicht überzeugen können. Ein Blick auf meine Website oder Rückfragen bei Menschen, die mich kennen, hätten genügt. Offenbar war eine andere Story geplatzt, und so konstruierte er rasch vor Redaktionsschluss eine neue, von der er sich einen Schlag gegen einen SVP-Politiker erhoffte. So etwas hat mit kritischem Journalismus nichts zu tun. Eine solche Person gehört nicht in eine seriöse Redaktion; ebenso wenig der Chefredaktor, Patrik Müller, der solches Treiben zulässt.

Einschränkend zu den oben erwähnten Richtlinien müsste man vielleicht besser sagen, die Öffentlichkeit habe ein Recht, nicht belogen zu werden. Es ist nämlich nicht Pflicht von Journalisten, die öffentliche Neugier zu befriedigen. Jene des öffentlichen Interesses reicht völlig. Ein grosses Problem mit dieser Unterscheidung bekundet Francesco Benini von der NZZ am Sonntag, der es nicht fassen kann, dass ein Schwiegersohn in einer eidgenössischen Vorlage eine andere Meinung hat als sein Schwiegervater. Und ich war dabei, als er fragte, was denn eigentlich die Frau Gemahlin dazu meine. Wie muss ein Hirn beschaffen sein, dem der Gedanke, eine erwachsene Frau könne sich 2013 ohne Vater und Ehemann eine eigene Meinung bilden, frivol erscheint? Und seit wann liegt es im öffentlichen Interesse, zu erfahren, was eine Bürgerin in einer geheimen Abstimmung auf ihren Stimmzettel schreibt? Auch hier interessiert der Sachverhalt nur sehr am Rande. Nur um Zwietracht zu säen, kramte der betreffende Redaktor uralte Geschichten aus der Mottenkiste. Das ist Nährboden für seine „Arbeit“. Und schliesslich ist nächste Woche wieder Sonntag.

Kritisches Denken ist eine Geisteshaltung. Nach Karl Popper zeichnet sich diese dadurch aus, dass sie Wahrheiten nur als vorläufig anerkennt, und darum stets hinterfragt, was gewiss zu sein scheint. Diesen kritischen Rationalismus zu pflegen, wäre vornehmste Aufgabe der Journalisten. Doch leider huldigen viele von ihnen – aus rein politischen Gründen – lieber den Mächtigen der Landesregierung, anstatt diese intellektuell herauszufordern.

Warum kann der Bundesrat handstreichartig den Atomausstieg beschliessen, ohne dafür ein schlüssiges Konzept vorlegen zu müssen? Warum konfrontiert niemand die Regierung mit der lapidaren Feststellung, dass das Bankgeheimnis im Interesse des Kunden und nicht der Bank liegt? Warum muss keiner erklären, warum die direkte Demokratie plötzlich eine Schwäche und keine Stärke unseres Landes mehr sein soll? Fragen gibt es genug. Doch damit wir über die Antworten diskutieren und streiten können, müssen sie erst gestellt werden.

Die geistige Trägheit des medialen Mainstreams hat ein erschreckendes Ausmass angenommen. Obwohl die Richtlinien, die sie sich selber gegeben haben, dazu verpflichten, für die Medienfreiheit zu kämpfen, rührte niemand einen Finger als die EU-Kommission letzte Woche bekannt gab, sie plane eine gross angelegte Intervention in den freien Wettbewerb von Medien und Meinungen – zur Wahrung europäischer Werte. Die politische Absicht verdrängt hier das kritische Denken.

Wer von diesen Ausführungen ausgenommen ist, weiss das. Und wenn sich ein paar Journalisten dennoch zu Unrecht betroffen fühlen sollten, ist das auch nicht weiter schlimm.

Hilfe, Intellektuelle, die nicht denken!

Manchmal frage ich mich, ob die Millionen und Milliarden, die wir für unser Bildungssystem ausgeben, tatsächlich gut angelegt sind. Wenn ich beispielsweise feststellen muss, wie sich Politiker und Mainstream-Journalisten, die einmal hier zur Schule gingen, selbst einfachsten Gedankengängen kategorisch verweigern, komme ich zum Schluss, dass man das Geld ebenso gut im Rahmen einer grossen Party hätte verjubeln können.

Die vom Weltschmerz geplagte Linke ist beispielsweise überzeugt, dass der westliche Kolonialismus die so genannte Dritte Welt praktisch unheilbar zerstört hat, und „der Westen“ damit eine Art Erbschuld auf sich geladen hat. Dass diese These einer kritischen Beurteilung nicht standhält, und viele frühere Kolonien prächtig gedeihen, wird verdrängt. Fakten sind Dogmatikern bekanntlich lästig.

Doch das ist noch nicht der ganze Ausdruck für die geistige Verarmung, die ich kritisiere. Wenn man schon der Meinung ist, Kolonialismus sei etwas Schlechtes, dann soll man daraus auch die entsprechenden Schlüsse ziehen. Eine einfache logische Schlussfolgerung müsste etwa lauten:

  • Kolonialismus ist schlecht.
  • Die EU führt sich wie eine Kolonialmacht auf.
  • Also ist die EU schlecht.

Jedes Kind begreift das. Nicht aber unsere selbsternannte geistige Elite. Wenn es um die EU geht, ist Schluss mit Logik. Dann gilt nur noch Ideologie. Dann glaubt und predigt man sogar das vom „Friedensprojekt“.

Kolonialistisches Gehabe der EU

So war in den vergangen Tagen in unseren zwangsgebührenfinanzierten Staatsmedien immer wieder zu hören, die EU verlange von Luxemburg den automatischen Informationsausgleich, und wenn das Grossherzogtum nachgebe, werde auch die Schweiz nachgeben müssen. – Ein klarer Fall von geistiger Verblödung. Denn gleich zu behandeln ist nur, was nach Massgabe seiner Gleichheit gleich ist, und in dieser Hinsicht besteht zwischen der Schweiz und Luxemburg und der Schweiz ein fundamentaler Unterschied: Luxemburg ist EU-Mitglied, während die Schweiz klug genug war, sich dieser zentralistischen Funktionärsherrschaft nicht zu unterwerfen.

Sollte sich die EU also in schweizerische Belange einmischen, wäre das ein klarer Fall von Hegemoniestreben in kolonialistischer Tradition. Dagegen müsste die Linke im Grunde aufbegehren. Doch dem stehen offensichtlich ideologische Motive entgegen.

Schutz des Bürgers oder Schutz des Fiskus?

Im gleichen Kontext findet sich ein weiteres Beispiel für den intellektuellen Bankrott des linken Mainstreams, der sich gerne als „progressiv“ bezeichnet. Bereits schon in diesem Begriff kommt eine geistige Beschränktheit zum Ausdruck: Es wird suggeriert, neu sei a priori besser als alt. Anstatt zu fragen, ob eine Lösung gut oder schlecht sei, wird sie beklatscht, weil sie „neu“, „modern“ oder auch nur „zeitgemäss“ sei. Gegenwärtig ist man aus dem Häuschen, weil in Sachen „Bankgeheimnis“ ein Paradigmenwechsel ins Haus stehe. Der Begriff „Paradigmenwechsel“ genügt gewissen Leuten offenbar als Argument. Dabei braucht man auch hier kein Nobelpreisträger zu sein, um die einzig richtige – von der Logik gebotene – Frage zu stellen: Ist die neue Lösung besser oder schlechter? Je nachdem bin ich dafür oder dagegen.

Schauen wir uns diesen „Paradigmenwechsel“ mal etwas genauer an: Bisher galt in der Schweiz das Paradigma „Privatsphäre steht über fiskalischen Interessen“. Der Staat vertraute den Bürgern, die ihn schliesslich ausmachen. Und dieses Vertrauen wurde durch eine sehr geringe, ja vernachlässigbare Steuerhinterziehung belohnt. In der EU gilt die umgekehrte Devise „Fiskus vor Privatsphäre“. Diese vollkommen unterschiedliche Staatskonzeption kommt auch darin zum Ausdruck, dass wir in der Schweiz die Steuerbelastung zum Schutz der Bürger in der Verfassung festlegen, während in der EU Mindeststeuersätze gelten, was dem Staatsapparat das Recht gibt, sich praktisch nach Belieben zu bedienen.

Wir haben es also tatsächlich mit verschiedenen Paradigmen zu tun. Doch nach den Regeln der Logik wird jeder intelligente Mensch alles daran setzten, den von der Linken geforderten Paradigmenwechsel nicht zu vollziehen.

„Oops! – I Did It Again“

Ja, ich hab’s wieder getan. Es war zwar ein Versehen, aber ich habe kürzlich tatsächlich ungefähr eine Viertelstunde lang zwangsgebührenfinanziertes Staatsfernsehen angeschaut. Eine Entschuldigung dafür habe ich allerdings: Wenn ich bei meinem Fernsehgerät bei den hohen Nummern weiterzappe, kommt plötzlich wieder die Eins. Und dort lief gerade „Schweiz aktuell“. Genauer: ein Beitrag über die Entlassungen bei Lonza. Und wie es sich für Qualitätsjournalisten, die Roger de Weck entgegenarbeiten wollen, gehört, wird die Folgerung gleich frei Haus geliefert: „Ein Mitgrund für den geplanten Stellenabbau bei Lonza ist ein Entscheid der damaligen Grossaktionäre Martin Ebner und Christoph Blocher.“ Vorsorglich wird darauf verwiesen, dass dies auch die aktuelle Unternehmensführung so sehe.

Das ist natürlich praktisch. Man kann die eigene Verantwortung abschieben im Wissen, dass ihnen kein Journalist deswegen eine kritische Frage stellen wird. Etwa: „Haben Sie in den letzten zehn Jahren nicht gemerkt, dass ihnen steigende Strompreise gefährlich werden können?“ oder „wo blieben ihre Einwände vor zehn Jahren?“ oder „was wurde aus den fünfhundert Millionen Franken Erlös aus dem Verkauf der Elektrizitätswerke, wurden diese intelligent investiert?“ oder ganz einfach „kommt Ihnen das nicht gar billig vor, die Schuld auf andere abzuschieben?“

Sprachrohr der Gewerkschaften

Solche Fragen stellt einer vom Leutschenbach natürlich nicht. Die Möglichkeit, Christoph Blocher anzuschwärzen, lässt sich dort keiner entgehen. Diese Strategie funktionierte bei Philipp Hildebrand prächtig, warum sollte sie bei Lonza nicht funktionieren? Fakten interessieren da nicht. Einen nachvollziehbaren Kausalzusammenhang bleibt man den Zuschauern schuldig. Stattdessen gibt’s gewerkschaftliche Mutmassungen. Und in diesem Zusammenhang wird natürlich nicht erwähnt, dass Peter Bodenmann genau mit diesen Gewerkschaften in Ems vor Christoph Blochers Werk demonstrierte und zu Unrecht behauptete, die Lonza bezahle bessere Löhne.

Es folgten die „Schweiz aktuell“-Nachrichten. Dort erfährt der geneigte Zuschauer, dass die Wettbewerbskommission (Weko) Absprachen zwischen Bauunternehmen untersucht. Dass in einem der beschuldigten Unternehmen ein gewisser Moritz Leuenberger im Verwaltungsrat sitzt, wird vom links-aussen-Journalist Christian Lipp selbstredend verschwiegen. Ebenso, dass das Unternehmen auch in anderen Kantonen in ähnliche Verfahren verwickelt ist. Stattdessen wird ein Verteidigungswall aufgebaut: Es handle sich nur um ein Tochterunternehmen der Implenia, und „es gelte für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.

Linke Solidarität

Es folgt ein Gesellenstück politischer Propaganda. Schliesslich stehen in Bern Wahlen an, und man will sich nicht dem Vorwurf aussetzten, man habe nicht alles zur Unterstützung des sozialdemokratischen Amtsinhabers getan. Obwohl er sonst wohl kaum Kandidat wäre, fragte Sabine Gorgé: „Haben Sie nicht das Gefühl, dass es nach acht Jahren Zeit wäre für eine neue Person?“. Wow! Das war kritisch! Erwähnt wird, dass Alexander Tschäppät im Nationalrat häufig fehlt und vermutlich im Supp ein Spottlied auf Christoph Blocher (schon wieder?) gesungen habe. Das habe am meisten zu reden gegeben. Dass Tschäppät ein übler Chauvinist und Kollateralprofiteuer städtischer Bauprojekte ist, hält man unter Genossen natürlich unter dem Deckel.

Immerhin erfahren die Zuschauer, dass es auch noch andere Kandidaten gibt. Die sind im Ankündigungstext zur Sendung selbstverständlich nicht namentlich erwähnt. Diese Ehre wird nur dem Genossen zuteil. Und alleine schon anhand der Aufnahmetechnik erfahren sie auch, die Sympathien von Frau Gorgé eindeutig nicht bei ihnen liegen. Der freisinnige Kandidat Alexandre Schmidt, Direktor der eidgenössischen Alkoholverwaltung, darf sich mit abgeschnittener Stirn im hart wirkenden Scheinwerferlicht zu einem Hochhaus und zur Auslagerung der Verwaltung äussern. Ferner muss er sich gegen den Vorwurf äussern, er sei politisch unerfahren.

Rasch abgehandelt ist der Kandidat der SVP Beat Schori. Man erfährt schlicht und einfach nichts, über den beruflichen Werdegang des Mannes. Dafür wird hervorgehoben, er sei bereits zweimal erfolglos angetreten und habe vor zwei Jahren eigentlich seinen Rückzug aus der Politik erklärt. Dann darf er unter den gleichen Verhältnissen wie sein freisinniger Konkurrent sagen, dass er sich eine gute Wirtschaft wünscht.

Der Experte bezieht Stellung

Um wenigstens den Schein der Unbefangenheit zu waren, geht’s dann zum Politologen, der zwar weiss wie’s geht, aber nicht kann. Bei Adrian Vatter, so die besorgt tönende Journalistin, komme die Strategie der Bürgerlichen, Alexander Tschäppät gleich mit zwei Kandidaten aus dem Amt drängen zu wollen, gar nicht gut an. Na und? Bereits die Formulierung, etwas komme bei jemandem gar nicht gut an, ist Ausdruck für eine inhaltliche Aversion. Dass sich Stimmen politischer Lager bei Mehrfachkandidaturen aufheben können, liegt auf der Hand. Dafür braucht es weder Politologen noch Experten. Wer eine politisch unbefangene Expertenmeinung wünscht, ist bei Adrian Vatter definitiv an der falschen Adresse. Das macht eine kurze Google-Recherche rasch klar. Dass sich die SF-Journalistin trotzdem an ihn wandte, kann ich mir nur damit erklären, dass Regula Stämpfli gerade unabkömmlich war.

Es folgten zwei Beiträge über einen Kirchenbrand in Valens und Japaner, die sich von Schweizer Bäckern in die Kunst des Zopfbacken einführen lassen. Die waren ganz gut. Die Themen boten halt keinen Anhaltspunkt für politische Stimmungsmache.

Mein Bedarf an „Schweizer Fernsehen“ ist nun wieder für lange Zeit gedeckt. Ich erwarte nun von der SVP eine Initiative, wonach man sich von der neuen Mediensteuer befreien kann, indem man schriftlich erklärt, auf den Konsum von SRF-Produkten zu verzichten.

Zwangsgebührenfinanzierter Selbsthass

Die Art und Weise, wie man in unserem zwangsgebührenfinanzierten Staatsradio der Begeisterung über die angekündigte Kanzlerkandidatur von Peer Steinbrück Ausdruck verleiht, muss jeden Patrioten schmerzen. Der Mann, der mit der Arroganz Willhelm II auftritt, kritisiert die Schweiz und die Schweizer Banken als Parasiten am Deutschen Volkskörper. Das freut das Herz gewisser Funktionärsjournalisten. Zum Beispiel „Echo“-Mann Caspar Selg, Deutschland-Korrespondent mit Sitz in Berlin, dessen Berichte eine schon fast sexuell anmutende Begeisterung durchschimmern lassen. Ohne den leisesten Anflug der Kritik, lässt Selg Steinbrück seine Anwürfe gegen die Schweiz wiederholen und unser Land ins Lächerliche ziehen. Nicht ein Hauch von Relativierung. Steinbrück macht sich darüber lustig, dass er wiederholt in die Schweiz einreisen und – was noch viel wichtiger sei – auch wieder ausreisen durfte. Botschaft: Die Schweiz ist schwach. Das Gelächter der Steinbrück umringenden Journaille fehlt nicht.

Dafür teilte Selg der Hörerschaft Folgendes mit: „Es gehe nicht um die Souveränität der Schweiz, sondern um die Souveränität Deutschlands, seine Steuergesetze auch durchsetzen zu können.“ Selbst der zweitdümmste Journalist der Welt hätte an dieser Stelle gefragt, warum die Souveränität Deutschland höher zu gewichten sei als jene der Schweiz, oder, was Deutschland daran hindere, ein System zu schaffen, das eine Steuerflucht in die umgekehrte Richtung zur Folge hätte. – Aber eben nur der Zweitdümmste.

„Echo der Zeit“-Beitrag hören.

Die Geschichte mit den Taxi-Gutscheinen sagt alles

Am 18. Februar 2009 erschien in der Weltwoche die folgende „Personenkontrolle“:

«Wie heisst der Berner Taxikönig?», fragt der «Flüsterer» der Zeitung Bernerbär und weiss sogleich die Antwort: Es ist Andreas Meyer, CEO der SBB. Fast jeden Morgen lasse sich der oberste Bähnler von seinem Wohnort Muri ins Büro nach Bern chauffieren — und am Feierabend gehe es ebenfalls per Taxi zurück nach Hause. Die Kosten für den exklusiven Service belasten Meyers Millionensalär allerdings nicht. Bezahlt werde von den SBB, die für ihren Chef eigens einen Taxi-Deal ausgehandelt haben. In Zürich, wohin Meyer gelegentlich mit dem Zug reisen müsse, sei die Freitaxi-Geschichte allerdings nicht ganz so einfach zu regeln. Da Meyers Lohn auch Kleinspesen unter hundert Franken abdecke, müsste er das Taxi ab dem Hauptbahnhof Zürich eigentlich aus dem eigenen Sack bezahlen. Deshalb, so weiss der Bernerbär, lasse sich der clevere Meyer von seinen Mitarbeitern Zürcher Taxigutscheine direkt auf den Perron bringen. (aku)

Das Echo aud diese Glosse war nicht einmal so gross, dass man es als mässig bezeichnen könnte, dabei konnte es keinen Zweifel geben: Wenn der geschilderte Sachverhalt zutrifft, werden die SBB von einem Mann mit einem schwerwiegenden charakterlichen Defizit geführt. Von einem Mann, dem man keine Pfadfindertruppe anvertrauen sollte.

Es überrascht darum, dass man über die Personenabgänge auf der Chefetage überrascht sein kann.

Den Vogel abgeschossen

Bei der Tagesschau des ersten deutschen Fernsehens ARD dürfte soeben die Stelle eines Grafikers freigeworden sein. In einer schier unglaublichen Serie von Pannen stolperte man von einer Peinlichkeit zu nächsten.

Da wurde zum Beispiel aus Bundespräsident Horst Köhler schwuppdiwupp ein Klaus:

Und selbst die Nationalflagge wurde falsch dargestellt. Rot, schwarz, gold statt schwarz, rot, gold:

Nun aber hat man den Vogel abgeschossen:

 

Die Relationen bewahren

Gewiss ist es nicht gut, wenn Rohöl aus einem unterirdischen Bohrloch austritt und das Meer verschmutzt. Doch im Zusammenhang mit dem aktuellen Geschehen im Golf von Mexiko sind wieder einmal die Relationen verloren gegangen, was nicht zuletzt damit zu tun haben dürfte, dass Ökofundis die Möglichkeit wittern, Schadenersatzzahlungen in Rekordhöhe zu erpressen.

Die Rede ist von der „unvorstellbaren Menge von achthunderttausend Litern Öl”, die täglich ins Meer fliessen. Ginge es irgendeinem Medium darum, die Wirklichkeit zu vermitteln, statt sie zu dramatisieren, könnte es einfach z.B. das sehr leicht vorstellbare „Volumen eines Zweifamilienhauses” als Vergleich bemühen. Oder wir Schweizer könnten uns unter der durchschnittlichen Wassermenge, die in knapp 2 Sekunden den Rheinfall hinunterstürzen sehr wohl etwas vorstellen. Das ist viel für einen Menschen, aber ein Klacks für die Natur.

Interessantes ist in diesem Zusammenhang auch in der NZZ zu lesen. Fazit: Der Golf von Mexiko wird nicht sterben.