Literaturkritiker bleib bei Deinen Büchern!

Literaturkritiker Gieri Cavelty hat wieder einmal in die Tasten gegriffen und eindrücklich dargelegt, dass er ausserstande ist, ein politisches oder juristisches Thema zu erfassen und korrekt zu kolportieren.

Wenn der Präsident einer grossen Schweizer Partei behauptet, es grenze an Korruption, wenn eine Bank nur bestimmten Parteien finanzielle Unterstützung zukommen lasse, dann stellt sich nur eine Frage: „Hat der Mann noch alle Tassen im Schrank?“

Cavelty nimmt hingegen kritiklos die absurde Argumentation des Genossen Parteivorsitzenden auf, der sich daran stört, dass ein Gönner anhand des Abstimmungsverhaltens (und damit des Programms) entscheidet, wen er unterstützen will. Ja was soll denn der Massstab sein? Etwa die Schönheit des Parteilogos oder die Augenfarbe der Telefonistin auf dem Parteisekretariat?

Nehmen wir an, eine Bank würde die SP finanziell unterstützen. Also die Partei, die seit Jahren den Finanzplatz schlecht redet, einen Jean Ziegler in ihren Reihen hat und Banken praktisch als kriminelle Organisationen betrachtet. Müsste man da nicht von einem schweren Fall von Masochismus sprechen? Es gibt ganz einfach keinen Grund, weshalb jemand der eine prosperierende Wirtschaft will, der SP Geld geben sollte. Mit Korruption hat das nichts zu tun, wohl aber mit dem sinnvollen Einsatz der Mittel.

Schliesslich kann auch der schwerwiegende Vorwurf der Korruption nicht einfach im Raum stehen gelassen werden. Die Einschränkung, dass es bloss an Korruption „grenze“, relativiert nur wenig und soll wohl vor allem vor einer Verleumdungsklage schützen. Cavelty weiss genau, dass immer ein Teil des geworfenen Drecks haften bleibt. Die Absicht ist klar. Der Vorwurf zielt aber auch relativiert ins Leere, denn im strafrechtlichen Sinn – und nur dieser ist letztlich relevant – können nur…

– Mitglieder einer richterlichen oder anderen Behörde

– Beamte

– amtlich bestellte Sachverständige

– Übersetzer oder Dolmetscher

– Schiedsrichter

– oder Angehörige der Armee…

bestochen werden. Und auch dies nur, wenn es um die Einflussnahme auf deren amtliche Tätigkeit geht.

Auf Parteien trifft nichts von all dem zu. Literaturkritiker Cavelty kümmern solche Überlegungen natürlich nicht. Er will moralisieren. Er möchte doch bitte bei seinen Büchern bleiben.