«Die Republik ist eine Dienstleistung für interessierte Menschen in einer komplexen Welt. Wir recherchieren, fragen nach, ordnen ein und decken auf. Und liefern Ihnen Fakten und Zusammenhänge als Grundlage für Ihre eigenen Überlegungen und Entscheidungen.» – Soweit die Eigenwerbung. In der Realität geht es einzig und allein um Ideologie. Ein Beispiel für Thesenjournalismus der übelsten Sorte lieferte gerade der Ressortleiter «Politik & Recherche», Lukas Häuptli.
Vergangene Woche erreichte mich eine E-Mail von ihm mit folgendem Inhalt:
Sehr geehrter Herr Zanetti
Ich bin Redaktor des Magazins «Republik» in Zürich und habe Ihnen am 6. 2. 2024 eine Medienanfrage zur Zuger Atlantis Stiftung und zum ZAAVV zukommen lassen.
Weil ich seither nichts von Ihnen gehört habe, erlaube ich mir, Ihnen meine – um eine Frage ergänzte – Anfrage nochmals zukommen zu lassen.
Nämlich:
1.) Was ist Ihre Aufgabe im Stiftungsrat der Atlantis Stiftung?
2.) Sind Sie von Hans-Georg Maassen – sei es im Rahmen der Stiftung, sei es ausserhalb der Stiftung – mandatiert?
3.) Welche Funktion haben Sie im Zentrum zur Aufarbeitung, Aufklärung, juristischen Verfolgung und Verhinderung von Verbrechen gegen die Menschheit aufgrund der Corona-Maßnahmen (ZAAVV)?
4.) Was sagen Sie zur Forderung von Herrn Lars Hünich (der am 10. 12. 2023 zusammen mit Ihnen an der ZAAVV-Pressekonferenz in Karlsruhe aufgetreten ist) zur Abschaffung des Parteienstaats (vgl. https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/rbb-parteienstaat-aeusserung-von-brandenburger-afd-politiker-ruft-verfassungsschutz-auf-den-plan-100.html)?
5.) Welche Funktion – ausser Ihrem Verwaltungsratsmandat – haben Sie in der Firma 9G Werkstatt AG?
6.) Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Ralf Ludwig?
7.) Wie stehen Sie politisch zur Neuen Rechten Deutschlands?
Es wäre nett, wenn Sie mir Ihre Antwort auf meine Anfrage bis nächsten Mittwochmittag, 21. 2. 2024, zustellen könnten.
Für ihre Bemühungen danke ich Ihnen im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüssen
Lukas Häuptli
Ressortleiter
Politik & Recherche
Republik
Sihlhallenstrasse 1
8004 Zürich
+41 79 669 42 25
lukas.haeuptli@republik.ch
www.republik.ch
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Bereits die Vielfältigkeit der Fragen macht klar, dass hier Verbindungen geschaffen werden sollen, die das Herz eines jeden Verschwörungstheoretikers höher schlagen lassen. Man wähnt sich inmitten von «Das foucaultsche Pendel» von Umberto Eco.
Nun ist mir Lukas Häuptli natürlich nicht unbekannt. Er ist ein strammer linker Ideologe, der sich gerne im Ton vergreift. Auf «X» habe ich ihn darum schon seit längerem geblockt. Da es aber nicht nur um meine Person geht, sondern um Menschen und Personen, mit denen ich teilweise freundschaftlich verbunden bin, liess ich mich zu folgender Antwort herab:
Von einer Anfrage vom 6.2. weiss ich nichts.
Zu Ihren Fragen nehme ich wie folgt Stellung:
1.) Was ist Ihre Aufgabe im Stiftungsrat der Atlantis Stiftung?
Die Aufgaben eines Stiftungsrates ergebe sich aus dem Gesetz und der Stiftungsurkunde.
2.) Sind Sie von Hans-Georg Maassen – sei es im Rahmen der Stiftung, sei es ausserhalb der Stiftung – mandatiert?
Nein.
3.) Welche Funktion haben Sie im Zentrum zur Aufarbeitung, Aufklärung, juristischen Verfolgung und Verhinderung von Verbrechen gegen die Menschheit aufgrund der Corona-Maßnahmen (ZAAVV)?
Co-Geschäftsführer der «Werkstatt».
4.) Was sagen Sie zur Forderung von Herrn Lars Hünich (der am 10. 12. 2023 zusammen mit Ihnen an der ZAAVV-Pressekonferenz in Karlsruhe aufgetreten ist) zur Abschaffung des Parteienstaats (vgl. https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/rbb-parteienstaat-aeusserung-von-brandenburger-afd-politiker-ruft-verfassungsschutz-auf-den-plan-100.html)?
Das kommt davon, wenn Haltungs- und Qualitätsjournalisten im Kreis herum abschreiben.
Lars Hünich sagt: «Parteien sind nur ein Teil der politischen Willensbildung. Der andere Teil ist das Volk und das muss in Zukunft mehr Mitbestimmungsrechte haben. Deshalb bin ich ein Gegner von Parteien, die den Staat, die Judikative und die Medien nur als willfährige Ausführungsorgane zur Durchsetzung ihrer Parteiideologie betrachten. Nichts anderes besagt ja das Wort „Parteienstaat.»
Und weiter: «Ich habe vier grundsätzliche Reformforderungen. Ich bin auch der Meinung, dass wir erst wieder in einem freien, fairen und sachlichen Diskurs politische Inhalte diskutieren können, wenn diese umgesetzt sind. Erstens von Parteien unabhängige Medien, zweitens freie Wissenschaft, drittens echte Mitbestimmung der Bürger in Form von Volksentscheiden und viertens eine gesetzlich geregelte Politikerhaftung.»
Quelle:
An dieser Aussage ist nicht das Geringste verwerflich oder auch nur fragwürdig. Was die Tageschau aus Gründen der politischen Manipulation daraus gemacht hat, ist Dreck.
5.) Welche Funktion – ausser Ihrem Verwaltungsratsmandat – haben Sie in der Firma 9G Werkstatt AG?
Co-Geschäftsführer.
6.) Wie kam es zur Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Ralf Ludwig?
Wir haben uns durch einen gemeinsamen Freund kennengelernt. Ich schätze ihn sehr und bewundere ihn für seine Energie.
7.) Wie stehen Sie politisch zur Neuen Rechten Deutschlands?
Ich weiss nicht, was das ist.
zac.
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Die meisten dieser Fragen lassen sich mit einem Blick ins Handelsregister und ins ZGB/OR leicht beantworten. Ein Primarschüler wäre dazu in der Lage; der Ressortleiter «Politik & Recherche» von «Republik» offenbar nicht.
Und Lukas Häuptli will seinen Lesern auch keine «Fakten und Zusammenhänge als Grundlage für Ihre eigenen Überlegungen und Entscheidungen» liefern. Im Gegenteil, er hat eine These im Kopf und lässt sich von Fakten nicht beirren:
Sehr geehrter Herr Zanetti
Besten Dank für Ihre Antwort.
Ich erlaube mir, Ihnen zwei Ergänzungen zu meinen Fragen zuzustellen, nämlich:
Zur Frage 4.) Lars Hünich hat an einer AfD-Veranstaltung die Abschaffung des „Parteienstaats“ gefordert (vgl. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/afd-brandenburg-parteienstaat-abschaffen-100.html). Seine Äusserung lässt sich meines Erachtens nur als Forderung interpretieren, die Parteien, so wie sie heute existieren, abzuschaffen.
Zur Frage 7.) Die „Neue Rechte“ ist, finde ich, ein etablierter Begriff zur Umschreibung von Personen und Gruppierungen am radikal rechten Rand des politischen Spektrums (vgl. https://www.bpb.de/themen/rechtsextremismus/dossier-rechtsextremismus/500801/neue-rechte/).
Deshalb nochmals die Frage:
Wie stehen Sie politisch zur Neuen Rechten Deutschlands bzw. zur radikalen Rechten Deutschlands?
Oder meinetwegen:
Wo verorten Sie sich selbst politisch?
Es wäre nett, wenn Sie mir dazu bis nächsten Dienstag (20. 2.) noch eine Antwort mailen könnten.
Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen
Lukas Häuptli
Republik
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Ende der Diskussion.