CC-Talk vom 4. November 2010

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Gesundheitskosten ausser Rand und Band

Die Gesundheitsausgaben in der Schweiz sind mit über 50 Milliarden Franken mehr als doppelt so hoch, wie der gesamte Bau der Neat kostet. Auch nächstes Jahr werden die Krankenkassenprämien um weitere 6,5% steigen. Wir kann diese Kostenexplosion unter Kontrolle gebracht werden? Wer sind die Kostentreiber? Die Pharmaindustrie, die Spitäler, die High-Tech-Medizin, teure Spezialärzte, die Krankenkassen oder die Patienten selbst? Darüber diskutieren Christoph Romer und Claudio Zanetti mit zwei Gesundheitspolitikern: Ruth Humbel, CVP Nationalrätin AG und Alex Kuprecht, SVP-Ständerat SZ.

2 Gedanken zu „CC-Talk vom 4. November 2010“

  1. Alle sind Verursacher dieser Kostenexplosion: Krankenkassen zahlen z.T. unkontrolliert und unbesehen abstruse Rechnungen, Aerzte machen zu Tausenden exorbitant bezahlte Routineoperationen (Tarif nach Tarmed; Bsp.: Eine 15 Minuten Kataraktoperation=2300.- sFr.), der Bundesrat, der die viel zu hohen Tarmedtarife nicht anrührt (es handelt sich um eine heilige Kuh und ein Kartell zur Einnahmensicherung), der BR, der die viel zu hohen Mittel- und Gegenständepreise nicht senkt, jeder von uns, der seine altersbedingten Grenzen nicht erkennt und so Verletzungen provoziert (Jugendwahn, Sportverletzungen kosten jährlich Milliarden), vereinzelte immer noch zu hohe Medikamentenpreise, usw. So ist es programmiert, dass in einem mutlosen Umfeld keiner Gegensteuer gibt und deshalb werden die Gesundheitskosten weiter in den Himmel wachsen. Die SP wird gel. einen Umverteilungsvorschlag machen um, wie mit der Prämienverbilligung, die Ursachen zuzukleistern.

  2. Der am 12.11.2010 erwähnte Umverteilungsvorschlag ist da: Die SP will mit der sog. „Familienpartei“ CVP die Kinder generell von den Krankenkassenprämien ausnehmen unabhängig von der wirtschaftlichen Elternsituation. Hierbei handelt es sich um eine Giesskannensozialleistung schlimmster Art: Ein Büezer ohne Kinder mit vielleicht 4500.- Monatslohn zahlt dann mit seiner (höheren) Prämie die Prämie der Kinder eines Einkommensmillionärs. Der SP-/CVP-Vorstoss ist so abstrus, dass man nur noch den Kopf schütteln kann. Chr. Blocher, wohl einer der reichsten Zürcher, sagte vor etwa 10 Jahren kopfschüttelnd, dass seine Kinder als nichtverdienende Studenten Anrecht auf eine KK-Prämienverbilligung hätten. Dabei handelt es sich um eine weitere Giesskanne und Pflästerlipolitik. Die kann man mit solchen Umverteilungen noch einige Jahre weiterführen, aber irgendwann ist damit fertig und die wahren Kostentreiber im Gesundheitswesen müssen angepackt werden. Dann wird die SP und die CVP am Ende ihres Latein sein.

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