Ausgewogenheit à la DRS

Das muss es sein! Die Redaktorinnen und Redaktoren unserer zwangsgebührenfinanzierten Staatsmedien schliessen Wetten darüber ab, wie häufig und massiv sie die Sendekonzession verletzen können, ohne dafür belangt zu werden. Anders ist die einseitige Berichterstattung kaum zu erklären.

Eine Entwicklung ist allerdings festzustellen: Man gibt sich bei Radio und Fernsehen DRS heutzutage nicht einmal mehr Mühe, die eigene Voreingenommenheit zu kaschieren. Man fühlt sich dermassen im Besitz der absoluten Wahrheit, dass alle, die anderer Meinung sind, falsch liegen müssen. Dementsprechend verdienen sie keinerlei Berücksichtigung.

Heute Morgen ging es in den Frühnachrichten um den Besuch des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew, bzw. um die zum Ritual verkommene Menschenrechtsfrage. Auf den Einwand unseres früheren Botschafters Thomas Borer, dass es sich schlecht mache, erst vor Gadaffi auf die Knie zu fallen, um dann ein paar Tage später Medwedew zu kritisieren, wurde nicht eingegangen. Ebenso kam kein Vertreter der Schweizer Wirtschaft zu Wort, der auf die Bedeutung guter Beziehungen für Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hätte hinweisen können.

In sozialistischen Gutmenschenmedien kommen natürlich in erster Linie sozialistische Gutmenschen zu Wort. Zu Medwedew durfte sich zuerst GSoA-Gründer Andreas Gross äussern. Auf ihn folgte GSoA-Vorstandsmitglied Josef Lang, der seinem Genossen in Bezug auf das Moralisieren nichts schuldig blieb.

Eine ausgewogene Berichterstattung zeichnet sich nach allgemeinem Verständnis dadurch aus, dass immer auch die Gegenseite zu Wort kommt. Unter Linken ist das anders: Wenn zum Beispiel ein SP-Nationalrat etwas sagt, so ist der Ausgewogenheit nach sozialistischem Empfinden Genüge getan, wenn sich darauf ein Grüner Nationalrat äussern darf. Dass beide das Gleiche sagen, stört unter Genossen nicht – Im Gegenteil, das ist erwünscht.

2 Gedanken zu „Ausgewogenheit à la DRS“

  1. I. Deltenre, der abtretende Fernsehdirektorin, kann 1 Vorwurf nicht erspart bleiben (da sie ansonsten ihre Arbeit ganz gut gemacht hat): Sie hat akzeptiert, dass immer dieselben paar linken Figuren in SF 1 (wie auch in Radio DRS) ihren Senf zum Besten geben konnten: J. Ziegler, Selbstdarsteller und Schwätzer, A. Muschg, Pseudointellektueller und Profimoralisierer, A. Gross, Steuergelgverschleuderer 1. Güte und Heiligenscheinpolitiker auf Europas Pfaden, J. Lang, der linke Gutmensch aus dem schizophrenen Zug usw., usw.. Allen diesen Figuren gab I. Deltenre eine Plattform zur Verbreitung ihres obstrusen Weltbildes. Schade für I. Deltenre und ihren Erfolgsausweis. Sie hat damit das Bild zementiert, Leutschenbach sei eine linke Hochburg. Viele ernste Fragen der Gegenwart und interessante Sendegefässe hätten mehr verdient als linkes Geschwätz.

  2. Das sind wieder hübsche Orwellsche Verdrehungen. Deltenre hat natürlich auch rechtskonservativen Selbstdarstellern und Gutmenschen wie Christoph Mörgeli, Roger Köppel, Toni Brunner, Franz Jaeger, Thomas Held, Filippo Leutenegger und dem unvermeidlichen Christoph Blocher Platz eingeräumt, damit diese ihre obskuren Weltbilder verbreiten konnten. Sie hat damit das Bild zementiert, dass der rechtskonservative Mainstream inzwischen auch das Staatsfernsehen infiltriert. Ernste Fragen der Gegenwart und interessante Sendegefässe beschränken sich leider auf die Sternstunden am Sonntag. Den Rest hat Deltenre den Privatsendern angeglichen, so dass tatsächlich die Frage aufkommt, wo der Service Public geblieben ist.

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