Rafael von Matts lockerer Umgang mit den Fakten

Auf Einladung der Kantonsschule Uster nahm ich heute anlässlich des „Tags der Bildung“ an einer Podiumsdiskussion teil. Weitere Teilnehmer waren Kantonsrätin Barbara Bussmann (SP), Kantonsrätin Karin Fehr (Grüne), Kantonsrat Christoph Ziegler (glp) und Kantonsrat Alex Gantner (FDP).

In der Runde herrschte Konsens, dass, wenn schon gespart werden muss, auch der Bildungssektor einen Beitrag leisten soll. Ebenfalls Einigkeit herrschte in der Frage, dass man intelligent und unintelligent sparen kann, und es deshalb Aufgabe der Politik sei, die am wenigsten nachteilige Variante zu finden und zum Beschluss zu erheben.

Moderiert wurde die Runde von Radio SRF-Moderator Raphael von Matt, der danach einen Beitrag für das  „Echo der Zeit“ fabrizierte. Darin heisst es wörtlich: „[…] Ansetzen würde Zanetti vor allem bei den Lehrerlöhnen.“ Das ist eine glatte Lüge. Eine, die perfekt zum vorangegangenen Regionaljournal ZH/SH passt. SRF versteht sich als Partei.

Verdrehung meiner Aussage

Was wurde tatsächlich gesagt? Einige Dutzend Zeugen und eine Video-Aufzeichnung werden Folgendes bestätigen: Zu Beginn der Diskussion stellten die beiden Vertreterinnen der Linken klar, dass die Lehrerlöhne für sie tabu sind. Darauf wurde nicht weiter eingegangen. Erst später wollte der Moderator von Schülern und dann auch von mir wissen, was von einem Abbau der Freifächer zu halten sei. Ich führte aus, dass ich das nicht für eine gute Lösung halte, schliesslich gehe es an einer Kantonsschule darum, möglichst viel Wissen zu vermitteln. Und weiter – jetzt kommt’s! – sagte ich, dass ich hinsichtlich der Lehrerlöhne weniger Skrupel habe, als meine geschätzten ehemaligen Ratskolleginnen. Daraus ein „vor allem“ zu machen ist eine klare Verdrehung meiner Aussage. Dies erst recht, weil ich auch heute in Uster mit Nachdruck wiederholte, wo man in erster Linie sparen muss. Seit Jahren behaupte ich: Wir bauen viel zu teuer. Es fliesst zu viel Geld in Beton und in die Taschen der Architekten anstatt in die Verbesserung der Bildungsqualität. Als Beispiele führte ich den hundert Millionen teuren Bau eines Primarschulhauses in der Stadt Zürich an sowie die Auflage der kantonalen Baudirektion, ein Mittelschulgebäude in Winterthur für ein 300-Jahr-Hochwasser zu rüsten.

Ferner wies ich darauf hin, dass die regierungsrätlichen Vorgaben nicht zwingend durch Einsparungen zu erreichen seien, sondern, dass eine Saldoverbesserung verlangt sei. Eine solche wäre beispielsweise durch die im Bauprojekt für Uster vorgesehene Parkplatzbewirtschaftung zu erreichen gewesen. Doch in ihrem krankhaften Hass auf Automobile verzichtete die vereinigte Linke im (alten) Kantonsrat auf diese Entlastung. Doch davon kein Wort in von Matts Beitrag.

2 Gedanken zu „Rafael von Matts lockerer Umgang mit den Fakten“

  1. Die SRG als sozialistische Phalanx schützt die Interessen rotgrüner Heerführer, das ist nichts Neues. Es erstaunt nicht, dass Lehrer, die dabei auch noch ihre Schüler instrumentalisieren, beim Wort „sparen“ schneller auf den Barrikaden sind als ein Sozialdemokrat „Umverteilung“ sagen kann. Was wiederum erstaunt, ist, dass die „Sparmassnahmen“ als Tatsache gesehen werden. Wenn Bund und Kantone, deren Bildungsausgaben ohnehin seit 25J ungebremst steigen, sparen wollen, betrifft das die Volksschule höchst indirekt. Bund und Kantone unterstützen die Schulen nur subsidiär (so soll es auch sein), beispielsweise zahlt der Kanton 20% der Lehrerlöhne, der Bund zT Sonderschulungen und J&S Beiträge. Wie viel Geld die Regelschule ausgeben kann und soll, ist aber alleinige Sache der Schulgemeinde. Auch bei den Bauten steht die kantonale Baudirektion seit 2012 nur noch beratend zur Stelle, verbindlich ist nichts, was sie sagt, da der Kanton keinen Rappen beisteuert. Bei den Universitäten könnte es zu Kürzungen kommen, da diese vom Kanton subventioniert sind (ETH vom Bund), doch hier kann man sich fragen: Wie hoch sind beispielsweise Verwaltungs- Administrations- und Infrastrukturkosten? Eventuell wird ja hier der Rotstift angesetzt. Weitere Informationen und Quellen auf Anfrage.

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